Kreativität/29.09.2020

Produktentwicklung: innovative Lösungen für die Probleme der Konsumenten finden

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Die Entwicklung innovativer Neuheiten ist ein wichtiger Treibstoff für den Erfolg der Sportbranche. ISPO.com hat namhafte Firmen nach ihren Erfolgsrezepten in der Produktentwicklung gefragt.

Investieren in Innovation zahlt sich aus

Beim Bergsport-Spezialisten Blackyak gibt es in der Münchner Leopoldstraße sogar ein eigenes Lab, in dem die Innovationen der Zukunft entwickelt werden. Bis zu 25 Experten arbeiten hier an der Entwicklung neuer Produkte unter dem Motto „Design follows function“. „Für punktgenaue Lösungen ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Produkt wichtig, dabei werden wir von einem Team von Athleten wie Jost Kobusch oder Adam Bielecki und weiteren Spezialisten unterstützt“, berichtet Maximilian Nortz, Managing Director International Business bei Blackyak, im Gespräch mit ISPO.com.

Dem Kunden helfen

Die Investition in Innovation zahlen sich aus: Mit 26 ISPO Awards für neue Produkte hält der aus Südkorea stammende Outdoor-Spezialist einen Rekord. Die begehrten Branchen-Auszeichnungen sind eine wichtige Bestätigung für die Arbeit. Daneben gibt es weitere Antriebe für die Produktentwickler. „Im Idealfall kann man dem Konsumenten eine neuartige Lösung für ein Problem anbieten“, sagt Andreas Settele, Entwicklungschef bei Hanwag. 

Beim bayerischen Bergschuh-Spezialisten ist man zum Beispiel besonders stolz auf die patentierte Tubetec-Sohle, in der ein besonders weiches und dämpfendes Material verwendet wird. Für den Wanderer bedeutet das ein neues Bequemlichkeitserlebnis im Outdoor-Bereich. Bei Blackyak nennt man das mit verschiedenen Isolationszonen ausgestattete Bakosi Jacket als eine wesentliche Verbesserung für den Konsumenten. „Für uns ist es der größte Erfolg, wenn wir sehen, dass ein neues Produkt am Berg genau so funktioniert, wie wir es geplant haben“, so Nortz.

Mit Innovationen sogar Leben retten

Der bayerische Bergsicherheitsspezialist Ortovox hat mit seinen Innovationen die Entwicklung einer ganz neuen Branche mitgeprägt und dabei zum Beispiel mit seinen Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) viele Menschenleben gerettet. „Ortovox hat 1980 das erste LVS-Gerät entwickelt, das die unterschiedlichen Sendefrequenzen in Europa alle verarbeiten konnte und damit den Grundstein für die heutige Gerätegeneration gelegt. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der Avabag Lawinenairbag-Serie mit einem extrem leichten und hochfunktionellen Airbag-Rucksack-Produkt“, nennt Patrick Wesch, Produktmanager Safety, einige wichtige Innovationen von Ortovox.

„Wer Sport-Produkte entwickelt, sollte selbst leidenschaftlich diesen Sport betreiben", heißt es bei Ortovox.
Bildcredit:
Hansi Heckmair

Produktentwicklung als Teamleistung

Auch hier das Erfolgsgeheimnis: die Orientierung an den Problemen und Wünschen der Anwender. „Wer Sport-Produkte entwickelt, sollte selbst leidenschaftlich diesen Sport betreiben und ein gutes Netzwerk zu Anwendern in jeder Leistungsklasse haben. Und wenn ein Produkt-Ziel klar ist, dann ist die erfolgreiche Entwicklung eine Teamleistung! Produktmanager, Designer, Entwickler, Materialspezialisten und Prototypenbauer sollten Teil eines Teams sein, dass durch einen guten Projektplan ans Ziel geführt wird“, so Wesch. Hanwag-Entwicklungschef Settele nennt zudem das Feedback von profilierten Händlern und aus den sozialen Medien als wichtige Faktoren bei der Entwicklung von Innovationen im Sportbereich.

Dabei kommt es laut Wesch besonders auf die Bereitschaft an, „die Veränderungen des Sports, der Gesellschaft, der Umwelt und vieler anderer Dinge wahrzunehmen, zu akzeptieren und darauf mit einer klaren Vision einzugehen.“ Produktentwickler müssten auch immer offen bleiben für Neues, Ungewöhnliches oder Unübliches. Wichtig sei, wie Maximilian Nortz hinzufügt, auch mal „über den Tellerrand hinaus zu schauen.“

Produkentwickler lösen Probleme
Bildcredit:
Hanwag

Trends setzen, nicht Trends hinterher hecheln

Zu den No-Gos in der Entwicklung innovativer Produkte zählt für Andreas Settele besonders, „sich auf Mitbewerber zu konzentrieren und neue Produkte nur zu adaptieren.“ Nortz hält es für wichtig, nicht ständig den aktuellen Trends hinterher zu hecheln und Produkte nur dann zu präsentieren, wenn sie 100 Prozent marktreif sind: „Man darf auch nicht nur in saisonalen Produktzyklen denken, sondern sollte lieber Produkte entwickeln, die 365 Tage im Jahr funktionieren.“

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